Projektbeschrieb Container Nr. 01

Höhle

Partizipatives Kunstprojekt

Die Zeichenkunst entstand, so erzählt es Plinius der Ältere, als ein Mädchen aus Korinth den Schatten ihres Geliebten an einer Wand nachzeichnete. Der junge Mann musste am nächsten Tag in den Krieg ziehen. Das Bild sollte die junge Frau über die zukünftige Abwesenheit des Geliebten hinwegtrösten, indem es eine Spur seiner Anwesenheit bewahrte.

Olivia Notaro greift dies auf und lädt die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung ein, die gezeichneten Umrisse ihrer Schatten auf der Innenwand des Containers auf dem Dorfplatz zu hinterlassen. Die Gäste der Ausstellung sind gleichzeitig Motiv und Mitgestalter eines Kunstwerkes. Im Lauf der Ausstellung akkumulieren sich die gezeichneten Konturen auf der Wand, und der Container wird so zum Behälter des sich immer wieder wiederholenden Versuchs, die flüchtige Anwesenheit einer Person in ihrem Abbild festzuhalten.

Biografie

*1975 in Lenk, lebt und arbeitet unter anderem in Häutligen und London .

Den Einstieg in die Kunst fand Olivia Notaro über Textiles. An der Schule für Gestaltung in Luzern studierte sie in der Fachklasse für Textilgestaltung, bevor sie im Jahr 2000 nach England ging, um bei Janet Shearer die altehrwürdige Kunst der Trompe l‘oeil-Malerei zu erlernen und einen Master in Fine Arts an der Central St. Martins School zu erwerben.

Olivia Notaros Arbeiten waren schon in zahlreichen Ausstellungen zu sehen und wurden mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Frauenkunstpreis Bern und dem Hauptpreis des Aeschlimann-Corti-Stipendiums Bern.